Freitag, 30. März 2007

Grunderfahrung

Spiritualität ist für mich die Gewisssheit einer "andern Dimension". Die Möglichkeit, Abstand zu nehmen, Ereignisse des Lebens neu zu beurteilen und von festgefahrenen Position frei zu werden, frei z. B. zu mehr Freude.
zentrales Beispiel: Im Hintergrund stehen traumatische Kindheitserinnerungn, an denen ich objektiv Schaden genommen habe. Es liess sich im Laufe des Lebens vieles teils kompensieren, teils verdrängen und zum Teil auch therapeutisch auflösen. "Etwas" blieb in der Tiefe, mehr oder weniger unbewusst bestehen. Dann, 1997, nach einer schweren ganztägigen Operation (ich hatte grosse Mühe, aus der Narkose heraus zu kommen) fühlte ich mich zutiefst verletzt. Ich ass nicht mehr, atmete mit Mühe. Dann brach alles auf: alle Verletzungen des ganzen Lebens wurden gegenwärtig mit den entsprechenden Reaktionen. Vorerst konnte ich lange nur noch weinen. Zwei Frauen (Aerztin und Physiotherapeutin) haben mich da liebevoll hindurch getragen. Dann kam Distanzierung, Neubeurrteilung, Aussöhnung, Akzeptanz und Verwandlung des Schweren in Reichtum.
Und wo steht nun da die Spiritualität? Da muss ich von meinem Verbündetren, dem Zufall sprechen. Als Jugendlicher, als es darum ging, erst einmal aus dem "Dreck" heraus zu kommen und ein tristes Fabrikarbeiterdasein zu vermeiden, begegnete ich der Religion in ihrer konfessionell katholischen Form, später kamen andere Formen dazu: Eine Vertiefung in "heidnische" Vorstellung, z.B. über die Grosse Göttin, ausgiebige Uebungen in Zen-Buddhismus, Meditation vorwiegend in buddhistischer Richtung Lektüre in der taoistischen Richtung (z.B. Tschuang Tse), Begegnung mit Menschen christlicher Prägung, deren Haltung überzeugten, und die keine Spur von Eingeengtsein an sich hatten, und immer wieder menschliche Zuwendung, die über die gewöhnliche Sympathie hinaus gengen. Und immer wieder ging ein Fenster auf, wurde es lichter, weiter. Seit dem Durchbruch 1997 geht der Prozess weiter. Nun bewusster spirituell christlich getönt. Ich kann mich anlehnen, das grosse Du ansprechen