Montag, 14. Mai 2007

Die Zeder

Vor dem Fenster steht die Zeder. Seit einem Jahr wohne ich hier und sehe sie jeden Tag. Sie steht schon seit dem vorletzten Jahrhundert da, vielleicht schon länger. Mächtig, hoch, die Aeste stark wie Bäume, weit.
Jedes Jahr wachsen die Spitzen der Zweige ganz wenig. Immer wieder trägt sie Zapfen, wirft sie ab. Vielleicht wachsen irgndwo Zedern. Millimeterweise wird der Stamm stärker, immer mehr Holz.
Und eines Tages
gefällt
nur noch Holz, verarbeitet, wird zu Möbelstücken, Tisch oder Stuhl oder zu einem Werkzeugteil, hält lange,dient lange, gutes Holz!
Und Stück um Stück wird alt,unbrauchbar.
Wird verbrannt
Ist nur noch Feuer
Sage mir, was ist das Wesen des Baumes?
Sage mir, was ist das Wesen des Menschen?

Tamaro

5 Kommentare:

Pikazo hat gesagt…

Die erste Frage war, ist die Zeder wertvoller als ich? Sie wird soviel älter. Sie fügt niemandem leid zu. Sie lässt uns leben.
Die zweite Frage, wertet ein Schöpfer?
Ist ihm etwas wertvoller als das andere?
Ich glaube nicht. Ich glaube alles hat sein Berechtigung. Alles hat seinen Platz.
Doch auch alles vergeht, aber es wird auch wieder auferstehen.

pierre10 hat gesagt…

Im Grunde geht nichts auf dieser Welt verloren, und es gibt auch kein "nur Verbrennen", denn hier entsteht Wärme, Notwendigkeit in kalter Zeit.

Pierre

Anonym hat gesagt…

Was ist das Wesen der Zeder, des Menschen? Ich glaube zu beider Wesen gehört es, endlich zu sein. Und die Erfahrung des Endes ist schmerzlich, auch wenn man die Unausweichlichkeit einsieht. Unser verlangen nach Ewigkeit wird nur in Gott gestillt.

Unknown hat gesagt…

Das Wesen des Menschen ist, dass er ein geliebtes Kind Gottes ist. So bleibt er auf ewig in Seinen Händen,denn er besteht ja nicht nur aus seinem physischem Körper, der genau betrachtet von Tag zu Tag ein wenig verbrennt. Er besteht ja auch aus Seele und Geist und hat deshalb seine Heimat außerhalb seines physischen Körpers. Das, was ihm hier auf Erden an "Brennmaterial mitgegeben ist, sollte er dazu verwenden, seinen Brüdern und Schwestern hilfreich zur Seite zu stehen und die Herrlichkeit Gottes, soweit sie ihm hier auf Erden z.B. in Natur und Kunst begegnet, zu bewundern und den Schöpfer heilig zu halten.

carasso hat gesagt…

Danke allen, die sich interessieren und mitschreiben. Bei mir kommen die Phasen nicht schön in zeitlicher Abfolge. Sie sind gleichzeitig da. Mich fasziniert wie das Wachstum in neue Dimensionen noch mitten im Verbrennen weiter geht und wie das Helfen (Marga) unter immer neuen Aspekten dem Alltag Sinn gibt.
Wenn das Feuer, das ja nicht das Meine ist, überspringt, so ist meine Freude bessonders gross.
Miteinander mit dem Feuer ins neue Jahr, in neue Bereiche zu gehen , das ist mein wunsch.

Carasso / Tamnaro / Engelbert